Neben verlässlichen Angeboten, wie dem Morgenkreis oder den Essenszeiten, bestimmt das freie Spiel im Freien oder gegebenenfalls auch in den Wohnräumen die Tagesstruktur der WALDerKINDER. Ihnen ist dadurch die Möglichkeit gegeben, ihr Spiel frei zu gestalten und unter anderem auch Probleme zu lösen, die sie gerade beschäftigen, Alltagserlebnisse zu verarbeiten und sich in verschiedenen Rollen zu üben (Perras, 2009).

 

Laut Bendt & Erler (2012) findet für Kinder in keiner anderen Situation ein so komplexes Lernen statt wie im Spiel. Sie zitieren Spielforscher, die davon ausgehen, dass Kinder bis zum Schulalter pro Tag 7 bis 8 Stunden spielen sollten. Weitere Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass Kinder anhand möglichst geringer Steuerung von außen effektiver lernen, wie sie intelligent auf Unvorhergesehenes reagieren, Herausforderungen angstfrei erkennen und kreativ mit ihnen umgehen (vgl. ebd.).


Auch in diesem wichtigen Bildungsbereich erhält der Wald eine besondere Bedeutung, denn das Freispiel im Wald, insbesondere unter Bäumen, „senkt den Stresspengel und reguliert den Blutdruck, festigt Freundschaften, schärft die Sinne und stärkt die kindliche Seele“ (Schmidt, 2018, S. 129).

 

Unterwegs werde ich nur selten und wenig vorgefertigtes Spielzeug anbieten. Steine, Holzstöcke, Blätter, Tannenzweige, Eicheln und Matsch sind natürliche Spielzeuge bzw. können zu diesen werden – sie geben keinen Spielinhalt und keine Spielweise vor und sind in aller Regel im Überfluss vorhanden (Schmidt, 2018).